Mein Universum

Authentisch, natürlich, artisanal - zugegeben habe ich diese 3 Worte, die eine ganze Haltung umfassen, bei meinen Lieblingswinzern geklaut. Aber klauen heisst auch lernen. Ich bin als Stadtzürcher, Wochenend-Bergler und kulinarischer Italiener aufgewachsen. Neues zu entdecken ist die Essenz, die mich seit Kindsbeinen antreibt.

Wein war mein erste grosse Liebe. 2002 dann kam ich durch einen Zufall zum Chili: Ich wurde angefragt, ein Chili Wine & Dine mit passendem Wein zu bespielen. Sehr schnell merkte ich, welch unglaubliche Vielfalt in den Capsicum-Pflanzen steckt. Wuchs, Form & Farbe der Früchte, Intensität und Art der Schärfe. Vor allem aber Geschmack! Ein unglaublich intensiver, einmalig fruchtiger Geschmack.

So wie der Weinalkohol die Aromen trägt, öffnet die Chilischärfe die Aromen. Es geht beim Chili also nicht primär um Schärfe. So wie es beim Wein nicht primär um Alkohol geht. Weinalkohol und Chilischärfe fungieren mehr als Katalysator, als Seele sozusagen, welche uns die Aromen erst bewusstmacht. Aber nur wer sich getraut, unter der Oberfläche zu forschen wird sich dieses Geheimnisses gewahr.

Für mich geht es nie um Absolutheit, sondern um Entdeckerfreude. Es geht nicht um Punkte und Noten, sondern um Lust und Leichtigkeit. Denn nur so kommt der Charme des sensorischen Übermuts so richtig zum Tragen.

Der Weinhändler

Der Wein ist das wohl vielfältigste Nahrungsmittel überhaupt. Es existieren geschätzte 20'000 Rebsorten. Multipliziert mit Jahrgängen, Terroirs und der Weinreifung entstehen Myriaden von Aromen, Stilen und Charakteren.

Der Sortengarten

Ich bin auch ein Garten. Ich züchte Pflanzen, experimentiere mit Arten, importiere getrocknete Chili und Saucen. Fast zeitgleich startete ich mit Gewürzen, Pfeffer & Salz. Meine fast vergessene Liebe zum Duft Asiens flammte wieder auf und bereichert heute unser Sortiment. Mit Büchern und Reisen dehnte ich mein Wissen – vor allem aber meine Neugierde auf alle Kontinente aus.

Die Gerücheküche

In der Zeit meiner Asien-Leidenschaft entwickelte ich erste Masala-Rezepte und kochte Sweet Chili-Sauce. Und da der Handel Marken statt Qualität vertreibt, begann ich gezielt zu kochen. Erst in kleinen Chargen – heute mit einem 150 Liter Kochkessel. Nach wie vor aber produziere ich alle Heuberger-Produkte persönlich, handwerklich und so natürlich wie möglich.

Die Selektionskriterien

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Die Bioidee

Gute Nahrung entsteht auf dem Feld – genauer gesagt durch die Hände-Arbeit des kleinräumigen Bio-Bauern. Einiges ist biozertifiziert, anderes ganz einfach aus der Natur geholt. Die Natur war da, als bio noch gar nicht erfunden war. Und deshalb hören wir auf unsere Produzenten, wenn sie ihre Nüsse lieber von Sepps Baum da unten holen, als irgendwie zertifiziert von irgendwo.

Beat Heuberger im März 2021