Von den 33 Arten der Gattung Capsicum vertreiben wir je nach Verfügbarkeit sowohl Zuchtarten wie die eine oder andere der 28 Wildarten. Die Gattung Capsicum gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Innerhalb der Gattung werden 33 Arten unterschieden – 5 Zuchtarten und 28 Wildformen. Zusammen verfügen sie über eine schier unendliche Vielfalt. Es dürften weltweit mehr als 10‘000 Sorten existieren. Nicht nur für den Anbau, sondern auch für die kulinarische Verwendung lohnt es sich, diese zu kennen. Denn sowohl Pflanzen wie auch Früchte unterscheiden sich teils erheblich voneinander.
Bei den umgangssprachlich Schoten genannten Chilifrüchten handelt es sich botanisch um Beeren. Fruchtwand und Fruchtfleisch (Perikarp) sind, in reifem Zustand, gelb bis rot, selten violett bis braun, in Ausnahmefällen fast weiss gefärbt. Auf der Innenseite befindet sich das, deutlich hellere, plazentale Gewebe. Auf diesem sitzen die Samen. Dieses hellere «Innere» – also Endokarp, Plazenta und Samen – ist bedeutend schärfer wie das Perikarp. Auch ist, bei den meisten Sorten, die Spitze weniger scharf als das Stielen. Wir sind stolz auf unsere interessierte Kundschaft und legen alles daran, mit unserer Auswahl Chilinerds, Hobbygärtnerinnen wie auch leidenschaftlichen KöchInnen Überraschendes und Einzigartiges anzubieten.
Die Zuchtarten weisen sowohl beim Pflanzenwuchs wie auch in Bezug auf die Früchtequalität deutlich mehr Vielfalt auf. Die Aromenpalette reicht von intensiv fruchtig über ausgeprägt exotisch bis hin zu rauchig und erdig. Auch die Schärfe zeigt sich in ihrer Charakteristik ebenso unterschiedlich wie in ihrer Intensität.
Die Wildarten überzeugen mit unbändigem Wuchs, überbordend vielen klitzekleinen Früchten, boshafter Schärfe und speziellem, oft rauchigem Aroma.
Aufrechter, wenig verzweigter Wuchs und relativ robust gegen Kälte – insbesondere die Europäer. Schärfe 0 bis 5: Typisches Paprika-Aroma und eine sehr direkte, milde bis moderate Schärfe. Schärfe 6 bis 8: Paprika- und Rauch-Aroma und schneidende Schärfe.
Herkunft | Nordkolumbien bis südliche USA |
Wuchs | Aufrecht bis verzweigt; europäische Sorten sind relativ robust. |
Kältetoleranz | Bis 8° C. (Setzling), bis 4° C. (Pflanze) |
Blüte | Reinweiss, einzeln pro Knoten |
Früchte | Mild aromatisch bis schneidend scharf |
Schärfe | 0 bis 8 |
Die normalen Europäer und die Mexikaner sind grob gesagt entweder scharf oder aromatisch. Sie lassen sich punkto Pflanzenwuchs und Früchtequalität in folgende fünf Gruppen aufteilen:
Die Amerikaner sind kältesensibel – die Europäer jedoch relativ robust. Ihr Aroma ähnelt den C. annum, ist aber vielschichtiger und beeriger bis leicht exotisch. Die Schärfe ist mit 6 bis 9 immer intensiv aber nie schneidend.
Wuchs | Kompakt, tannen-artig; selten weitverzweigt |
Kältetoleranz | Bis 10° C. (Setzling), bis 4° C. (Pflanze) |
Blüte | Grünlich-weiss; eine, selten zwei pro Knoten;
laue bis purpurne Staubblätter |
Früchte | Aufrecht und klein; vielschichtiges, nicht exotisches Fruchtaroma, |
Schärfe | 6 bis 8 |
Aufgrund des kompakten Wuchses und der kleinen, aufrecht wachsenden Früchte eignet sich diese Art sehr gut für die Topfkultur.
Grosse bis riesige Pflanzen mit verzweigtem, buschigem Wuchs. Als Setzling kältesensibel, im Herbst dann aber eher robust. Die Früchte reifen eher spät, tragen dafür üppig. Sie besitzen ein einmalig exotisches, fruchtiges Aroma.
Herkunft | Südamerika |
Wuchs | Verzweigt und buschig; relativ robust; ertragsstark |
Kältetoleranz | Bis 8° C. (Setzling), bis 2° C. (Pflanze) |
Blüte | Weiss; eine bis drei pro Knoten |
Früchte | Spät reifend; intensives, exotisch-fruchtiges Aroma, ausgewogene Schärfe. |
Schärfe | 4 bis 8 |
Die Ajis aus Südamerika gibt es von ganz mild bis sehr scharf.
An warmen Lagen erfreut die grosse Pflanze mit ausladend verzweigtem, buschigem Wuchs. Ihre grosse Kälteempfindlichkeit kompensiert sie mit guter Ertrag. Die Früchte schmecken exotisch fruchtig & sind mit einer Schärfe von 9 bis 12 extrem scharf; selten ganz mild.
Herkunft | Karibik & Lateinamerika |
Wuchs | Ausladend verzweigt und buschig, gleich breit wie hoch |
Kältetoleranz | Bis 12° C. (Setzling), bis 8° C. (Pflanze) |
Blüte | Weiss bis grünlich-weiss. Zwei bis drei, selten bis fünf pro Knoten; |
Früchte | Einzigartiges, exotisch-fruchtiges Aroma; extrem scharf, selten mild |
Schärfe | 0 bis 3 (selten) und 10 bis 12 |
Die Habanero-Typen und Anverwandte besitzen nicht nur die extremste Schärfe aller Chilis, sondern auch das intensivste Aroma. Erwähnenswert ist auch die Charakteristik der Schärfe. Sie entwickelt sich vornehm langsam am Gaumen und wirkt, bei richtiger Dosierung, nie schneidend.
Sehr grosse bis riesige Pflanze, die sehr spät reift. Für eine Chili ist sie sehr robust und die einzige Art, welche sich einigermassen einfach überwintern lässt. Das Aroma ist beerig-fruchtig und mit einer Intensität von 5 bis 8 angenehm scharf.
Wuchs | Sehr gross, weitverzweigt und buschig; robust |
Kältetoleranz | Bis 6° C. (Setzling), bis 0° C. (Pflanze) |
Blüte | Violett; eine, selten bis vier pro Knoten |
Früchte | Bis faustgross; intensiv beeriges Aroma, ausgewogene Schärfe. |
Schärfe | 4 bis 8 |
In Mexico heissen sie Manzanos, in den Anden Rocotos, Locotos oder Locato – und werden bis 2500 M. ü. M. angebaut. Es ist die einzige Zuchtart, welche sich nicht mit den anderen Arten querbestäubt. Und auch sonst ist hier alles etwas anders. Die Pflanze hat behaarte Blätter und violette Blüten. Die Früchte sind sehr dickfleischig und saftig, können apfelgross werden, reifen oft erst ab Oktober aus und besitzen schwarze Samen. Ein Chili fast nur für den Garten und insbesondere für Höhenlagen.